Zwei Gemeinden der SELK in der Lüneburger Heide

Monat: Juli 2021

Infos aus dem Pfarrbezirk am 30. Juli 2021

Hermannsburg, 30. Juli 2021

Ihr Lieben, hier kommt ein kleiner Sommergruß aus dem Pastorat.


Gemeindeversammlung: Wir berufen eine Gemeindeversammlung der Kleinen Kreuzgemeinde ein zum Dienstag, 24. August 2021 um 19.30 Uhr in der Kirche (dort passen im Moment die meisten Menschen rein). Tagesordnungspunkte sind: TOP 1.: Andacht, Anwesenheit, Protokoll. TOP 2: Gottesdienste und Gemeindeleben: Bericht des Pastors; Finanzen, Haushalt 2020, Kassenprüfung, Entlastung, Haushaltsplan 2021. 3. Wahlen: Kassenprüferinnen / Kassenprüfer; Delegierte/r zur Kirchenbezirkssynode im Oktober 2021; Wahlen in den Kirchenvorstand: Wir möchten gerne die Position im Kirchenvorstand neu besetzen, die unser Rendant innehat. Nach internen Überlegungen und einvernehmlichen Beratungen kehren wir zurück zu alter Tradition, dass der Rendant / die Rendantin von der Gemeinde gewählt werden, diese/r aber keinen eigenen Kirchenvorstandsposten bekleidet. Um Vorschläge für die Wahl in den Kirchenvorstand wird gebeten – bitte zu Hand P. Nietzke. Zur Klarheit: Joachim Petersen bleibt weiterhin unser Rendant. TOP 4: Grundstück und Gebäude: Aktuelle Informationen und Gedankenaustausch zur Einliegerwohnung, einen Gartentag und anders. TOP 5: Verschiedenes.

Thema „Bausteine“: Wer sich an der Sammlung beteiligen will, möge eine Spende mit dem Vermerk „Bausteinsammlung“ aufs Gemeindekonto überweisen. Als zweckbestimmte Spende wird sie weitergeleitet. Die ehemaligen „Papierbausteine“ wie aus den zurückliegenden Jahren vor der Pandemie werden nicht mehr angeboten.

Am Sonntag, 8. August 2021 ist Gelegenheit in Hermannsburg um 9.00 Uhr oder um 11.00 Uhr einen Abendmahlsgottesdienst mitzufeiern.

Bei entstehenden Fragen, bitte einfach im Pastorat anrufen. P. Nietzke ist oft vor Ort, oder aber über den AB kurzfristig zu erreichen.

Danke an alle, die sich zur Konfirmation am 18. Juli 2021 als auch am 1. August im Örtzepark als helfende Hände mit eingebracht haben, bzw. einbringen.

NDR-Radiogottesdienst am 4. Juli 2021 – Hörszene

Am 4. Juli 2021 feierten wir in der Kleinen Kreuzgemeinde einen Radiogottesdienst, der über den NDR, WDR und RBB ausgestrahlt wurde. Die Predigt zu dem Gottesdienst findet man hier. Zudem brachten wir eine Hörszene ein, deren Text ich auf Wunsch von Zuschriften und Hörer-Reaktionen abdrucke.

Figur des Apostels Johannes in der Kleinen Kreuzkirche (nach Thorvaldsen)

Wir reisen zurück ins Jahr 1886. Dort begegnen wir den FRAUEN DER ERSTEN STUNDE. Die Teilnehmerinnen sind: Adelheid von Nürnberg, Louise Harms, Charlotte Kröplin, Auguste von der Lühe. Die vier sitzen an der Kaffeetafel. Sie unterhalten sich. Für unsere Hörspielszene greifen wir auf Aufzeichnungen aus dem Tagebuch von Charlotte Kröplin zurück und auf die Chronik unserer Gemeinde aus dieser Zeit:

Kaffeetisch – Gedeck als Atmo!

Adelheid: Du meine Güte! Wie die Zeit vergeht! Wir schreiben schon das Jahr Anno Domini 1886! Ach, ich habe vergessen mich vorzustellen: Adelheid von Nürnberg ist mein Name! Vor wenigen Jahren noch lebte ich auf dem Gutshof meines Vaters in Greifswald. Ich bin eine große Freundin der Mission. Ich habe viele Predigten von Louis und Theodor Harms nachgeschrieben und wissenschaftlich herausgegeben. Denn mit seinen Predigten löste Louis Harms eine Erweckungsbewegung aus. Louise, wirklich, deine beiden Brüder, Louis und Theodor, die haben eine Menge in Hermannsburg bewirkt!

Louise: Du sagst es, Adelheid, du sagst es. Jaaa, Louis, der groooße Prediger und Missionsmann. 1849 kamen Bauernsöhne und Handwerker und wollten wie die ersten Jünger in die Welt ziehen, Gottes Liebe mit Wort und Tat weitergeben. Theodor wurde schon bald Lehrer. Viele interessierten sich für einen Dienst in der weltweiten Mission. Louis wollte das Evangelium nach Ostafrika bringen. Sogar ein Missionsschiff wurde in Hamburg gebaut. Die „Candaze“. An all das wird man sich noch lange erinnern. Aber wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Jeden Morgen hielt Louis uns eine laaaaange Predigt statt einer einfachen Morgenandacht. Ich sagte oft zu ihm: Louis, wir haben draußen so viel zu tun, du könntest es wohl kürzer machen. Zuhören tun wir ja doch nicht. Unklar war, wohin es mit der Erweckung nach dem Tod von Louis gehen würde. Es gab Streit und Spannungen. Aber Du, beste Freundin Charlotte von Kröplin, du hast dir schon immer dazu Gedanken und mit spitzer Feder Notizen gemacht!

Kaffeetisch- Gedeck als Atmo!

Charlotte: Das stimmt. Louis geistgewirkte, machtvolle Predigten lösten die Erweckungsbewegung aus. Sie reichte in weite Teile des Hannoverlandes, nach Hamburg und ins Elsaß, nach Mecklenburg und Pommern, woher ich komme. Ich zog deswegen hierher, um dem Prediger und seiner Wirkungsstätte nahe zu sein; um mich „geistlich erbauen“ zu lassen. Hier durfte ich übrigens mit meinem geliebten Pflegekind Christiane Tahi aus Georgien zu meinem Familien- und Lebensglück finden. Übrigens hat auch Auguste von der Lühe ganz viel damit zu tun!

Auguste: Ich? Wie kommst Du denn darauf? Aber Du hast natürlich Recht: Mission ist eine Herzensangelegenheit. Schließlich hat mein Mann jahrelang jeden Pfennig und Taler gezählt, der für die Mission gespendet wurde.

Adelheid: Nicht nur das, Auguste von der Lühe, nicht nur das. Ihr habt jedem Fremden eure christliche Herberge geöffnet und mit eurer großen Gastfreundschaft liebend versorgt. Stimmt doch, Louise?

Louise: Ja, Adelheid, die Gastfreundschaft der von der Lühes kannte keine Grenzen. Viele Gäste konnten diese Zeit mit den laaangen Predigten meiner Brüder Louis und Theodor bei euch erleben.

Charlotte: Es war eine intensive Zeit, ich habe vieles aufgeschrieben und Notizen gemacht.

Auguste: Da ist doch noch die Geschichte mit Theo und der Frage nach der Gewissensfreiheit. Ausgelöst durch eine Debatte, wo eigentlich die Ehen geschlossen werden, soll. Zuerst in der Kirche und dann im Standesamt – oder doch andersherum?

Adelheid (schnell, aufgeregt dazwischenfunkend): Es ging nicht nur um Gewissensfreiheit!!! Es ging um Glaubensfreiheit!!!

Louise: Ist ja gut, beste Adelheid! Mein Bruder Louis starb am 14. November 1865. Da gingen die Debatten richtig los: Was bedeutet die kirchliche Freiheit? Es kam zur Trennung von der Landeskirche. Da hatten wir zwar Gewissensfreiheit. Dafür hat dann Theo gesorgt- nicht wahr, Charlotte?

Charlotte: Ja. Auf den ersten Blick ist Hermannsburg ein zutiefst geistlicher Ort, ein Ort der Erweckung und der Mission. Auf den zweiten Blick sieht man verschiedene Kirchen und somit eine Zerrissenheit und Dissonanzen. Das bewirkt schmerzliche Enttäuschung. Trennung hat einen hohen Preis! Wer aber Zeit, Liebe und Geduld aufbringt, erkennt beim dritten Blick eine wunderbare, tiefe Glaubenswelt, ein heiliges Leben in Gott. Das Wort Gottes schafft aber Freiheit und ist deswegen wie ein reinigender Sauerteig. Jetzt, nach dem Tod von Theodor am 16. Februar 1886 gibt es wieder Streit, diesmal über die Frage, wie wir auf kirchlich geordnete Weise einen guten Pastor in unsere Gemeinde bekommen. Die entstanden Uneinigkeit darüber muss wieder zur Trennung führen.

Auguste: Mein seliger Mann hat den Garten beim Haus wohl öfter ausgemessen, ob da wohl eine Kirche stehen könnte. Ich will das Haus und den Garten für eine zukünftige Kirche schenken. 2000 Taler lege ich noch dazu. Mit dem Pastor Dreves und einigen Vorstehern aus der Gemeinde sind wir uns schon einig geworden. Wir begründen die Kleine Kreuzkirche. Wir gehen künftig einen einsamen Weg, es geht nun mal nicht anders.

Adelheid: Ich stocke auf 5.000 weitere Taler auf.

Gruß aus dem Pastorat zum 11. Juli 2021

Ihr Lieben,

hier kommt ein weiterer Gruß aus dem Pastorat mit einigen Informationen:

Dreimal „Danke“, Gemeindeversammlung, Termine

1. Danke – für die Grundstückspflege zum Radiogottesdienst

2. Danke – Radiogottesdienst im NDR – neben 260 000 Zuhörerinnen und Zuhörer feierten wir Gottesdienst vor Ort mit 35 Personen, exakt die zulässige Zahl im Moment im Gottesdienst. Ein Dankeschön von Herzen an alle, die daran mitgewirkt haben – einmal von P. Oliver Vorwald, Radiopastor, ebenso vom Ortspastor und Kirchenvorstand und gut 70 Rückmeldungen am Telefon und per Mail. 

3. Danke – Aktion Humanitäre Hilfe: Das Team vor Ort kümmerte sich um insgesamt 350 inzwischen fertig gepackte Bananenkartons – danke an euch, ihr Lieben – am Samstag findet ein Abtransport statt – auch dafür ein ganz herzlicher Dank dafür an dieser Stelle. Geldspenden für den Transport der Kartons nach Osteuropa sind notwendig und werden gerne per Überweisung aufs Gemeindekonto entgegengenommen. 

Gemeindeversammlung: Wir berufen eine Gemeindeversammlung der Kleinen Kreuzgemeinde ein zum Dienstag, 24. August 2021 um 19.30 Uhr in der Kirche (dort passen im Moment die meisten Menschen rein). Tagesordnungspunkte sind: TOP 1.: Andacht, Anwesenheit, Protokoll. TOP 2: Gottesdienste und Gemeindeleben: Bericht des Pastors; Finanzen, Haushalt 2020, Kassenprüfung, Entlastung, Haushaltsplan 2021. 3. Wahlen: Kassenprüferinnen / Kassenprüfer; Delegierte/r zur Kirchenbezirkssynode im Oktober 2021; Wahlen in den Kirchenvorstand: Wir möchten gerne die Position im Kirchenvorstand neu besetzen, die unser Rendant innehat. Nach internen Überlegungen und einvernehmlichen Beratungen kehren wir zurück zu alter Tradition, dass der Rendant / die Rendantin von der Gemeinde gewählt werden, diese/r aber keinen eigenen Kirchenvorstandsposten bekleidet. Um Vorschläge für die Wahl in den Kirchenvorstand wird gebeten – bitte zu Hand P. Nietzke. Zur Klarheit: Joachim Petersen bleibt weiterhin unser Rendant. TOP 4: Grundstück und Gebäude: Aktuelle Informationen und Gedankenaustausch zur Einliegerwohnung, einen Gartentag und anders. TOP 5: Verschiedenes.

Thema „Bausteine“: Wer sich an der Sammlung beteiligen will, möge eine Spende mit dem Vermerk „Bausteinsammlung“ aufs Gemeindekonto überweisen. Als zweckbestimmte Spende wird sie weitergeleitet. Die ehemaligen „Papierbausteine“ wie aus den zurückliegenden Jahren vor der Pandemie werden nicht mehr angeboten.

Am Sonntag, 11. Juli 2021 ist Gelegenheit in Hermannsburg um 11.00 Uhr einen Abendmahlsgottesdienst mitzufeiern. Bitte beachten: Am 11. Juli gibt es keinen Gottesdienst im Örtzepark! In Bleckmar wird um 9.30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert.

Am Sonntag, 18. Juli 2021 feiern wir um 11.00 Uhr Konfirmation auf dem Gelände des EBH (Heimvolkshochschule) – Kein Gottesdienst in Bleckmar

Am Sonntag, 25. Juli 2021 ist 9.30 Uhr Predigtgottesdienst in Bleckmar (nicht, wie angekündigt mit Abendmahl) und kein Gottesdienst in der Kleinen Kreuzgemeinde

Am Sonntag, 1. August 2021 feiern wir um 10.00 Uhr Gottesdienst im Örtzepark – um Mithilfe beim Auf- und Abbau der Stühle wird geworben.

Vom 19. Juli bis 27. Juli ist P. Nietzke im Urlaub. Die Vertretung hat Vikar Saathoff.

Humanitäre Hilfe

350 Bananenkartons insgesamt wurden für die Aktion Humanitäre Hilfe im Pfarrbezirk Bleckmar – Hermannsburg (Kleine Kreuzgemeinde) gesammelt. Die Spenden stammen aus Bleckmar, Hermannsburg und umliegenden Orten. Die Sammlung wurde unter Beachtung aller Regeln nach der geltenden Corona-Schutzverordnung unter freiem Himmel zeitversetzt über drei Tage durchgeführt. Das Wetter spielte zudem mit. So konnten Abstände ideal eingehalten werden und Kontakte auf das absolute Minimum beschränkt werden.

Zu den Spenden, die dankbar entgegengenommen wurden gehörte in diesem Jahr die Spende eines uralten Brautkleids mit Schleier als auch ein Taufkleid. Eine Mitarbeiterin kommentierte dieses mit: „Da geht einem das Herz noch einmal auf ganz besondere Weise auf.“ So ist es: Die tätige Nächstenliebe gibt auch das ab, was einem selbst besonders am Herzen hing. Für die Empfangenen in Osteuropa mag es einer jungen Braut eine große Erleichterung werden, doch ein weißes Brautkleid tragen zu können. Beim Taufkleid begleitet die Hoffnung auf eine entsprechend vielfältige Verwendung dieses Taufgewandes zur Taufe von ganz kleinen Kindern die Reise nach Osteuropa.